Werkstätten der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg schließen vorerst
Aufgrund der derzeitigen Lage durch das Corona-Virus schließen die Werkstätten der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg gemeinnützige GmbH ab dem 18.03. bis zunächst einschließlich 20.03.2020 ihren Betrieb.Nachdem die niedersächsische Landesregierung am Freitag bereits die Schließung von Schulen, Kindertagesstätten und Horten beschlossen hat, erwarteten Werkstätten für Menschen mit Behinderung ebenfalls einen Erlass hierzu. Da bisher keine Maßnahmen genannt wurden und der heute auf der Landespressekonferenz angekündigte Erlass der Niedersächsischen Landesregierung noch nicht in schriftlicher Form vorliegt, stellt die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg vorerst selbst den Betrieb ein. „Die politischen Mandatsträger haben keine Entscheidung getroffen, auf diese haben wir lange gewartet“ betont Matthias Farr, Geschäftsführer der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg. „Wir treffen nun selber die Entscheidung, die Werkstätten zu schließen, weil der Schutz unserer Werkstattmitarbeitenden und hauptamtlich Mitarbeitenden an oberster Stelle steht.“
Es ist noch nicht klar, ob Einrichtungen der Eingliederungshilfe im Erlass der Landesregierung berücksichtigt werden. Einerseits gehören viele Werkstattmitarbeitende und hauptamtlich Mitarbeitende der Corona-Risikogruppe an, auf der anderen Seite haben Werkstätten einen unternehmerischen Auftrag und sind Dienstleister für viele Unternehmen. Da die Beschäftigung der Menschen mit Behinderung vom Staat finanziert wird, muss regierungsseitig ein offizieller Beschluss gefasst werden, damit die Einrichtungen eine temporäre Schließung finanziell verkraften können.
„Insbesondere bei unseren Beschäftigten mit Vorerkrankungen besteht eine begründete Sorge vor einer Infektion, deshalb haben wir uns eine frühere Entscheidung gewünscht“, sagt Farr. „Gleichzeitig gehen wir sorgsam mit dem Umstand um, dass eine Schließung der Werkstätten einen erhöhten Pflege- und Betreuungsbedarf nach sich zieht. Darauf bereiten wir uns vor.“
Die Politik bleibt gefordert: mit klaren Entscheidungen im Sinne der Gesundheit der Menschen und mit finanziellen Zusagen, die die Einrichtungen der Eingliederungshilfe nicht in Schieflage bringen.
Pressekontakt:
Fon (04131) 301821
Matthias Farr
Geschäftsführer
Lüneburg, 17.03.2020